Thomas Gerres trifft…TV-Koch Frank Rosin – Zwischen Grünzeug und Greens

Promi-Reporter trifft Promi-Koch – oder umgekehrt: Frank Rosin (r) und Thomas Gerres

Promi-Reporter trifft Promi-Koch – oder umgekehrt: Frank Rosin (r) und Thomas Gerres

Es ist Donnerstag Nachmittag 16:30 Uhr. Das Flight-Duo trifft sich nicht in Frank Rosins Restaurant, sondern auf der Terrasse des Golf Clubs Haus Leythe in Gelsenkirchen. Frank Rosin kommt gerade von der Runde in seinem Heimatclub, denn er, so sagt er von sich selbst, ist ein „Schönwetterspieler“. Vielleicht resultiert das aus der Macht der Gewohnheit, sich im „Scheinwerferlicht des Erfolges“ zu sonnen oder doch eher daher, auch ruhige Momente im aufregenden und stressigen Leben als „Grünzeugstar“ zu erleben!?

 

Wer nun denkt, dass wir uns direkt aus der Tageskarte der Clubgastronomie das beste Menü ausgesucht hätten, der liegt falsch.

 

Frank Rosin (47) ist momentan Deutschlands erfolgreichster Fernsehkoch. Über seine Kochkarriere könnte man sich stundenlang unterhalten, aber mittlerweile redet der Dorstener Sternekoch genau so gerne über seine zweite Karriere als TV-Star. Promi-Reporter Thomas Gerres hat sich mit ihm zum „Golf-Kochkurs“ verabredet.

Frank Rosin (47) ist momentan Deutschlands erfolgreichster Fernsehkoch. Über seine Kochkarriere könnte man sich stundenlang unterhalten, aber mittlerweile redet der Dorstener Sternekoch genau so gerne über seine zweite Karriere als TV-Star. Promi-Reporter Thomas Gerres hat sich mit ihm zum „Golf-Kochkurs“ verabredet.

Das „2.TV-Brutto“ macht den Kochkünstler jedoch genau so stolz wie seine neue SAT 1-Fernsehshow „ Hell´s Kitchen“. Frank Rosin drillt Promis am Herd, er bestimmt den Weg durch die Hölle. Hier lässt er den glühenden Kochtitanen raus; ganz das Gegenteil zum Auftritt auf dem Golfplatz oder bei unserem späteren Puttcontest Gerres vs. Rosin. Hier ist er kein Selbstdarsteller, eher zurückhaltend und dennoch fokussiert auf den Moment, der für einen leidenschaftlichen Golfer über Sieg oder Niederlage entscheiden kann. Der Putt in der grünen Hölle vom GC Haus Leythe – beim Gleichstand haben wir abgebrochen!

 

Manchmal teet Frank Rosin mit Ex-Fußballstars bei den GOFUS auf, nimmt eine Einladung zum PRO-AM an oder sagt für ein Benefizturnier zu. Eine Prioritätenliste gibt es dabei nicht, vielmehr entscheidet die freie Zeitschiene seines Flightpartners „Terminkalender“. Bei solchen Turnieren gibt es auch peinliche Momente im Leben des Sternegolfers. Eine nicht richtig ausgefüllte Scorekarte ließ ihn schon einmal blass werden, machte aber denn Appetit auf eine gute Currywurst nach der Runde.

 

„Eine Apfelschorle bitte“, sagt der sichtlich entspannte Frank Rosin und bestellt das Getränk, das er allen Golfern für eine lange Runde empfiehlt. Entspannt – das wundert mich im ersten Moment bei dem Mann, der im Fernsehen meist die Verbalkeule schwingt, einen forschen Ton anschlägt und oft die große Klappe hat. Um es vorweg zu nehmen, mein Interview-Flightpartner ist die Ruhe selbst, schon fast in sich gekehrt, so dass ich mich frage, ob auf der Runde alles okay war?

 

Frank Rosin golft seit 2009 und war in seinem ersten Jahr ein echter Handicap-Hunter. Doch dann traf er öfter auf TV-Produzenten als mit dem Driver den kleinen weißen Ball. Verschiedene TV-Formate wurden ihm angeboten, gedreht und brachten traumhafte Quoten, die besser aussahen als jedes Zahlenbild auf einer Scorekarte des Sternekochs.

 

Frank Rosin bringt ohnehin gerne Farbe in sein Lebensspiel, ob mit farbenfrohen Golfoutfits oder im innovativen Umgang mit seinem Restaurantteam. Er tauscht gerne die Kochjacke gegen Polohemd und kann die vielen Termine mittlerweile gut koordinieren oder besser, koordinieren lassen. Mit Management und Assistenten kann er seine Professionalität voll ausleben. Somit hat er auch ausreichend Zeit für seine Familie und manchmal sogar für eine Kreuzfahrt. Da lässt er sich bekochen und genießt die Kunst der Kollegen, die nicht zum Deutschen Fernsehpreis nominiert sind.

 

Ach ja, wie schön wäre es gewesen, diesen Preis auch inne zu haben. Frank Rosin war im Februar 2014 nominiert, musste jedoch im Publikumsentscheid seinem Herdkollegen Horst Lichter den Vortritt lassen.

 

Ja, Currywurst – da kommt der echte Ruhrgebietler zum Vorschein, der allerdings auf der Golfrunde allen Süßigkeitenfans den Verzicht auf solche Kalorienbomben nahe legt. „Der Energiewert ist hoch, fällt jedoch dann rapide ab. Ich nehme ein gut belegtes Butterbrot mit und dazu Apfelschorle. Das ist eine perfekte Rundenverpflegung“, so der TV-Handicapper. Da liegt es doch nahe, dass Frank Rosin bald ein Golfkochbuch auf den Markt bringt. „Nein, Sporternährungsbücher gibt es reichlich. Ich freue mich auf mein neues Grillbuch zur Fußball-WM. Ein Mineralölkonzern wird es neben Benzin und Diesel verkaufen“, grinst der TV-Höllenchef mit einem fersehreifen Lächeln.

 

Für sozial bedürftige Kinder setzt sich Golfer Frank Rosin mit seinem eigenen Turnier ein. Einmal im Jahr verschickt er Scorekarten-Einladungen an Freunde und Promis. Dann wird der GC Haus Leythe für einen Tag zum sportlichen Kochstudio umfunktioniert und die golferische Leidenschaft kommt auf den Löffel.

 

Den Kochlöffel schwingt Frank Rosin eindeutig öfter als das Eisen 7. Dennoch würde er gerne einmal nur einen Tag mit der Nummer 1 der Golfwelt tauschen. „Gibt es ein schöneres Gefühl für einen Golfer, als der Beste der Welt zu sein“?, fragt Frank Rosin.

 

Ich bin fest davon überzeugt, dass viele Golfer an Rhein und Ruhr gerne einmal einen Tag mit dem populärsten Fernsehkoch Deutschlands tauschen würden. Ob in der Küche dann auch so außergewöhnliche und vielversprechende Gerichte wie “Orientalischer Bulgursalat mit Jakobsmuschel, Pulpo und gelierter Bouillabaisse” und “Zitrusküchlein mit Gin-Tonic-Espuma” dabei herauskämen, bleibt zu bezweifeln.

 

Egal: Das nächste Halfway wird dem Golfer, ob Fernsehzuschauer oder Fernsehkoch, garantiert schmecken. Manchmal ist das Fairway doch auch die Hölle!

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