Tiefe Trauer – Martin Birkholz verstorben

Am 1. März 2024 verstorben: Martin Birkholz (Foto: © DGV/ Tiess (Archivbild)

Der Ausnahmespieler und Serienmeister Martin Birkholz ist am 1. März 2024 seinem Krebsleiden erlegen. Golfsportler aus ganz Europa bekunden ihr Beileid und nehmen Abschied.

Ein Nachruf von Christopher Tiess

Eine Legende ist gegangen – im Alter von nur 59 Jahren. Die Nachricht hat die deutsche Golfszene sichtlich erschüttert – aus ganz Europa treffen Beileids-Bekundungen ein. Denn Martin Birkholz war ein Spieler, wie es ihn nur selten gibt. Mit einem untrüglichen Instinkt und dem unbändigen Drang zum Sieg. Doch das ist noch lange nicht alles.

Sportsmann mit Siegeswillen

Einer der engen Weggefährten von Martin Birkholz war Dirk Behrendt, Vorstandsmitglied und AK50-Mannschaftskapitän des GSV Düsseldorf. Er beschreibt seinen Team-Kameraden: „Martin hatte als Spieler etwas, was keinem anderen gegeben war. Er hatte diese zweite Luft, die ihn dazu befähigt hat, fast jeden Gegner in den entscheidenden Situation zu bezwingen. Und was wir als Mannschaft stets gespürt haben: seine absolut emphatische Ader, seine Zuverlässigkeit in jeder Hinsicht. Seine Loyalität war für uns maßgebend. Wir waren wie eine Familie – es ist kaum vorstellbar für uns, dass er verstorben ist.“

Martin Birkholz hat mit dem Golfsport im GSV Düsseldorf auf der Lausward begonnen. Und dort war er am Ende auch wieder Mitglied – bis zu seinem plötzlichen Tod. Dabei ist er erst spät zum Golf gekommen, war in früheren Jahren Tennisspieler. Nie ging es Martin Birkholz dabei um Status – stets war es der pure Sport, der für ihn wichtig war. Niemals abgehoben, immer fair. Und stets dem Wettkampf fest verschrieben. Ekkehart Schieffer, langjähriger Mannschaftskamerad im AK50 NRW- und Nationalkader, erinnert sich mit einem Augenzwickern: „Martins Siegeswille konnte bei einem Rückstand auch schon mal dazu führen, dass er vor dem Auto des Führenden wartete und ihn darauf hinwies, dass „Birke“ sich den Sieg schon noch holen würde. Ich gehöre im Übrigen genau zu diesen Kandidaten. Martin und ich konnten über diese Momente aber immer auch schmunzeln. Sein Tod geht uns allen nahe.“

Es ist eine Tatsache: man wollte eben auf keinen Fall gegen Martin Birkholz spielen. Der langjährige Nationalmannschafts-Kapitän Thomas Hübner gab ihm nicht umsonst den Spitznamen „The Beast“. Doch für sein Team hat Martin Birkholz stets alles gegeben und war sich dabei für Nichts zu schade. Der Rheinländer wusste um seine Stärke und nahm die Verantwortung an sich. Er war derjenige, der vortrat, wenn es eng wurde. Und er war der, der sagte: „Ich hole diesen Punkt, wenn es darauf ankommt.“ Er tat dies mit großer Verlässlichkeit.

Legendärer Serienmeister

Martin Birkholz war ein vielseitiger Golfer und vor allem ein nahezu fehlerlos agierender Zählspieler. DGV-Sportvorstand Marcus Neumann fügt hinzu: „Es war immer wieder äußerst beeindruckend, wie er in Lochspielen seine Gegner dominierte, so dass es bei EMMs nicht selten vorkam, dass die gegnerische Mannschaft den Punkt gegen MB schon abgeschrieben hatte. Und das zu Recht. Seine Einstellung und Leistung zogen stets das ganze Team nach vorn.“

Über die Jahre erspielte er sich einen Status, den man, ohne mit der Wimper zu zucken, als legendär bezeichnen kann. Insgesamt hat der Rheinländer in seiner außergewöhnlichen Golfkarriere 21 Meistertitel erspielt, darunter sieben Deutsche Meister AK 50 bei insgesamt neun Starts. Er ist zweifacher Einzel-Europameister AK 50 und zweifacher Mannschafts-Europameister AK 50. Er ist Rekord-Nationalspieler im AK-50-Team sowie langjähriges Mitglied des NRW-Länderpokal-Teams. Nicht zu vergessen sind seine Serientitel, die er in seiner Zeit als Mid-Amateur gewonnen hat.

Noch im Jahr 2023 wurde Martin Birkholz mit dem GSV Düsseldorf Deutscher Mannschaftsmeister AK 50 – ein Titel, bei dem er bereits mit Hörverlust und Schwindelgefühlen gehandicapt angetreten ist. Ein absolutes Highlight seiner golferischen Karriere war die Nominierung in das europäische Team für den Concession Cup 2022 – den Ryder Cup der Amateure.

Und auch dort hat „Birke“ großen Eindruck hinterlassen. So bekundet der damalige Teamkapitän Tore Sviland aus Norwegen sein Beileid: „Das gesamte Team ist zutiefst betrübt über die Nachricht von Martins Tod. Wir möchten, dass Martins Familie, der Deutsche Golf Verband und seine Kameraden der deutschen Nationalmannschaft wissen, dass Martin Freunde in ganz Europa hatte, die ihn als wahren Freund, großartigen Teamplayer, großartigen Golfer, echten Sportsmann und Gentleman schätzten. Wir werden ihn als eine Legende des europäischen Golfsports in Erinnerung behalten. Er wird uns schmerzlich fehlen.“

Die Golf-Familie nimmt Abschied

(Foto: C&V Sport Promotion) | © C&V Sport Promotion)

Jochen Roggenkämper, der im Jahr 2023 das Kapitänsamt der AK50-Nationalmannschaft übernommen hat, spielte oft mit Martin Birkholz – beide waren im NRW-Kader. Jochen Roggenkämper sagt: „Wir verlieren mit Martin nicht nur unser Aushängeschild des deutschen Seniorengolfs, sondern vor allem einen tollen Menschen, fairen Sportsmann und langjährigen Freund. Wir hatten alle gehofft, dass er seine schwere Krankheit überwindet und 2024 wieder bei unseren Turnieren dabei ist. Leider hat er den Kampf verloren hat. Er wird eine riesengroße Lücke hinterlassen, und wir werden ihn nie vergessen! Ruhe in Frieden, lieber Martin.“

Marcus Neumann schreibt zum Tod von Martin Birkholz: „Ich habe Martin Birkholz’ wunderbare Karriere lange verfolgen und vielen seiner großartigen Leistungen persönlich beiwohnen dürfen. Mit ihm verliert Golf-Deutschland einen seiner besten und charakterstärksten Golfer, der auch in unseren internationalen Team-Events und insbesondere in entscheidenden Situationen der Garant für die wichtigen Punkte war. Wir werden Martin Birkholz ein ehrendes Andenken bewahren.“

Martin Birkholz, dieser große Kämpfer, gab nie auf. Doch sein letztes Matchplay konnte er nicht gewinnen. Nach einer Not-Operation am 27. Februar wurde er palliativ behandelt. Am Freitag, 1. März 2024 um 13:30 Uhr, ist er verstorben. Verheiratet war Martin Birkholz nicht und er hinterlässt auch keine Kinder. Familie – das waren für ihn eben auch die deutsche Golfgemeinde und vor allem natürlich seine Mannschaften – egal ob im Club (u.a. Golf- und Landclub Schmitzhof, Krefelder GC, GC Schloss Myllendonk, GSV Düsseldorf), im NRW-Landes- oder deutschen Nationalkader.

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