Promi-Reporter Thomas Gerres trifft Stabhochsprungstar Björn Otto

"Golf Rhein Ruhr"-Promi-Reporter Thomas Gerres und Stabhochsprungstar Björn Otto

„Golf Rhein Ruhr“-Promi-Reporter Thomas Gerres und Stabhochsprungstar Björn Otto

Björn Otto (37) ist Deutschlands Aushängeschild im Stabhochsprung. Über seine Sportkarriere könnte man sich stundenlang unterhalten, aber mittlerweile redet der „Überflieger mit Stab“ genauso gerne über seine zweite Karriere als Verkehrspilot.

Promi-Reporter Thomas Gerres hat sich mit ihm zum „Golf-Überflug“ verabredet; zwischen Einflugschneise und Putting-Green.

Es ist der erste sonnige Tag im März – GolfFlugwetter. Landung 14 Uhr im GC Mülheim a.d. Ruhr. Warum Landung? werden Sie sich nun fragen! Ein ganz besonderes Flugerlebnis mit Golfgepäck und Bordverpflegung startet aus der „Winterparkposition 14/15“. Ich sitze bereits angeschnallt mit Sonnenbrille auf der Terrasse des Clubs, schaue den Flugzeugen im Landeanflug auf Düsseldorf hinterher. Fliegen, Landung. Es fehlt noch Björn Otto.

Björn Otto frei nach Reinhard Mey: "Über den Wolken ist die Freiheit noch grenzenlos"

Björn Otto frei nach Reinhard Mey: „Über den Wolken ist die Freiheit noch grenzenlos“

Gut gelaunt kommt er um die Ecke und meint: „ Ich musste noch ein paar Schleifen fliegen.“ Björn kommt gerade vom Simulatortraining aus der Flugschule in Essen/Mülheim, wo er zum Verkehrspiloten ausgebildet wird. Ich spüre es direkt; dieser Mann ist ein Überflieger mit Köpfchen und Charisma, egal, ob beim Überflug mit Stab oder beim Durchstarten zu seiner weiteren beruflichen Karriere im Cockpit über den Wolken der Sportstätten dieser Welt.

Nach dem vierstündigen Flugtraining ohne Bordverpflegung hat Björn Otto Hunger. Wir lassen uns von der netten Clubgastro-Stewardess die Karte bringen und bestellen Pfannkuchen mit Speck, dazu Apfelschorle. „Im Airbus A320 gibt es das nicht“, schmunzeln wir und genießen das Essen vor unserem vereinbarten Putt-Training.

Im Alter von 9 Jahren drückte sein erster Trainer Martin Fehling dem heutigen Topstar der Leichtathletik einen Stab in die Hand. Eine erfolgreiche Idee, die 26 Jahre später die Glücksgefühle im Olympiastadion von London bei den Spielen 2012 explodieren ließen. Der mit Pokalen und Medaillen gesegnete Björn Otto erlebt an diesem sommerlichen 10. August den emotionalsten Moment seiner langen Sportkarriere. In einem packenden Finale übersprang er die Latte bei 5,91 m. Das bedeutete Silber bei Olympia. Björn Otto strahlte damals über das ganze Gesicht, so, dass es fast das ganze Londoner Olympiastadion erhellte.

„Noch heute läuft mir ein Schauer über die Haut. Ich wusste, dass 2,4 Millarden Zuschauer weltweit und 80.000 live im Stadion diesen Krimi gesehen haben. Das ist der Hammer für einen Sportler“, sagt Björn lächelnd und genießt dabei weiter den Speckpfannkuchen. Die „Silberne“ liegt im Banksafe, sicher ist sicher. Den Deutschen Rekord hält Björn Otto mit übersprungenen 6,01 m und hofft, damit lange in den Geschichtsbüchern zu stehen.

"Silber" bei den Olympischen Spielen 2012 in London

„Silber“ bei den Olympischen Spielen 2012 in London

Bei so viel Erfolg gibt es jedoch auch Schattenseiten mit dem Namen „Verletzung“. Dass der Sympathikus des Stabhochsprungs nach zahlreichen Sehnenverletzungen überhaupt in die Weltklasse zurück gefunden hat, verdankt er seinem Trainer Michael Kühnke und seiner eigenen willensstarken Einstellung. „Wenn ich was will, dann ziehe ich es durch“, so der zukünftige Verkehrspilot. Durch den Sport wollte er immer hoch hinaus, ohne den Boden der Realität unter den Füßen zu verlieren.

Der Wunsch auf 36.000 Fuß zu hopsen, steht bei Björn Otto schon lange auf der persönlichen Liste. Björn erzählt, dass er in der Schule Leistungskurs Biologie hatte und dadurch auch dieser Weg ein wenig programmiert war. Der Weg des Biologie-Studiums, das er an der Universität Köln von 1998 bis 2012 absolvierte. Der somit graduierte Dipl. Biologe erkannte wohl, dass sich Sportarten wie Stabhochsprung, Golf und der Flugsport sehr gut miteinander kreuzen lassen. Modellflug, Gleitschirmfliegen und der ständige Blick in den Himmel, wenn Flugzeuge über Leichtathletikstadien ihre Kondenzstreifen hinterließen – das war die Faszination der anderen Überfliegerart, die dem athletischen Mann aus dem Rheinland leuchtende Augen bereitete.

Zukunftsberufswunsch „Verkehrspilot“. Seit März 2013 wird Björn Otto in der Air Berlin-Flugschule ausgebildet. Die theoretische Prüfung hat er bereits im vergangenen Januar mit Bravour bestanden. Momentan läuft der teurere Part mit Schweißtropfen auf der Stirn. 43 Stunden Simulatorflug mit Extremsituationen und 58 realen Flugstunden mit Prüfund im Juli.

Der Begriff „Landezone“ hat für Björn Otto seit 2010 eine doppelte Bedeutung, wenn es um Präzision geht. Beste Flugeigenschaften wünscht sich der Mann mit dem Instinkt nach Höhe und Weite auch im Golfsport. Seine Platzreife machte er 2010 in Köln. Noch eine Leidenschaft, die sich im sportlichen Body des künftigen Captains Otto verankert hat. „Momentan steht in meinem Stammblatt HCP -36. In jedem Turnier hätte ich mich verbessert. Leider waren es jedoch so viele nicht vorgabenwirksame Einladungs- und Charityturniere, dass der DGV keine neue Karte für mich ausfertigen müsste“, lacht mein heutiger Trainingspartner in Richtung Putting-Green.

Björn Otto und "seine" olympischen Ringe

Björn Otto und „seine“ olympischen Ringe

„Ja, ja, wir legen gleich los“, entgegne ich dem Botschafter für Sporterfolg. Apropos Botschafter! Naturgemäß sind erfolgreiche Sportler oftmals Botschafter für wichtige Dinge in unserer Gesellschaft, die nichts mit Sportheroes und Topjobs zu tun haben. Seit 2014 engagiert sich der Silbermedaillengewinner von London für die Herman van Veen-Stiftung. Björn Otto ist viel in der Welt herum gekommen, und es ist ihm eine Herzensangelegenheit, mit seiner Erfahrung und seinem Weltweitblick auf Höhe Null zu helfen und Unterstützung zu geben.

Der Speckpfannkuchen ist vertilgt und für köstlich befunden worden. Beim Thema Kochen verrät mir der Flugwetterexperte, dass er gerne Tipps von Kochexperten annimmt, selten nach Rezept kocht und sein eigenes Brot backt. Ein echter Allrounder, dieser Mann. Jetzt aber, jetzt kommt der Moment der Momente. Wir nehmen unsere Golfbags, putten und chippen ein wenig. Na ja, die Saison ist noch jung. Bei den Topsportlern gehört Björn Otto jedoch nicht mehr zu den „Jungen Wilden“.

Seine große Leidenschaft - Golf spielen, und das Ziel immer vor Augen

Seine große Leidenschaft – Golf spielen, und das Ziel immer vor Augen

In Südafrika wird sich Björn Otto in den nächsten Wochen auf die Stabhochsprung-Herausforderung WM-Peking vorbereiten. Wenn es da mit dem Höhenflug nicht klappen sollte, dann meldet er sich möglicherweise demnächst bei Ihrem nächsten Urlaubsflug aus dem Cockpit mit „Guten Tag liebe Golfer. Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Aufenthalt an Bord“.

Seien Sie sicher! Mit ihm begleitet Sie ein erfahrener Flieger, egal in welcher Höhe. Happy landing Björn!

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