Florian Fritsch ist Short Track Matchplay–Champion

(v.l.): Marcel Haremza, Sebastian Heisele (Platz 2), Short Track Matchplay-Champion Florian Fritsch, Lokalmatador Dennis Küpper (Platz 3) und Christoph Günther

(v.l.): Marcel Haremza, Sebastian Heisele (Platz 2), Short Track Matchplay-Champion Florian Fritsch, Lokalmatador Dennis Küpper (Platz 3) und Christoph Günther

Die Profis waren begeistert, die wegen des katastrophalen Wetters leider nur sehr wenigen Zuschauer gleichfalls. Und so muss die Premiere „Short Track Matchplay“, die im GC Düsseldorf-Grafenberg als idealer Austragungsstätte gefeiert wurde, als optimal gelungen angesehen werden.

„Das Format kann sich durchsetzen, mir hat es unglaublich viel Spaß gemacht, und das sage ich nicht, weil ich gewonnen habe“, lobte Tour-Pro Florian Fritsch die Veranstaltung in höchsten Tönen und fuhr dann mit Pokal und Prämie per Auto zurück nach Heidelberg. Frisch geduscht, versteht sich, nachdem ihm auf dem Weg zur Siegerehrung von seinen Profi-Kollegen erst einmal der kostbare Inhalt einer vollen Pulle Schampus über die ohnehin schon regennassen Golf-Klamotten geschüttet wurde.

Die neue „Short Track Matchplay”-Spielvariante, seit einigen Monaten schon in der Schublade und gemeinsam von Christoph Günther und Fabian Becker in der Theorie bereits in allen Feinheiten durchgespielt, ist eine abgewandelte Form des hierzulande bekannten Lochspiels. Dabei treten zwei Gegner gegeneinander an und spielen Lochspiel über 9 Löcher. Die Besonderheit bei diesem Reglement ist, dass der Führende nicht höher als „2 auf“ führen kann. Dem Zurückliegenden wird dadurch die Möglichkeit gegeben, seinen Rückstand durch höheres Risiko bei den Schlägen aufzuholen.

„Selbst wenn du nach drei Löchern schon ‚2 auf’ liegst, musst du wachsam sein und optimal spielen“, beschrieb Christoph Günther die Praxis, „es kann ja sein, dass dein Kontrahent schnell die beiden Lochverluste wieder wettmacht, und dann geht es wieder von vorne los.“

Nicht höher als „2 auf“ führen, heißt also, dass die Entscheidung über Sieg und Niederlage frühestens an der „8“ fallen kann. Entweder geht man dort als „2 auf“-Sieger vom Grün oder man muss bei „1 auf“ oder „all square“ noch die „9“ spielen, eventuell ja auch bei erneutem Gleichstand eine zusätzliches Loch in die Verlängerung.

16 deutsche Spitzenpros waren nicht nur nach Düsseldorf gekommen, um anlässlich des „Short Track Matchplay“ gute Kohle zu kassieren – sie taten auch viel Gutes, kümmerten sich um den Nachwuchs im GC Düsseldorf-Grafenberg, der am Tag vor dem „Ernst des Lebens“ gewissermaßen einen „Tag der offenen Tür“ organisiert hatte. Mit Hilfestellung von den besten Professionals der EPD Tour konnten die jungen Golfkids an unterschiedlichen Stationen – Drivingrange, Chipping- oder Puttinggreen – ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen und dort den erfahrenen Tourspielern wertvolle Tipps entlocken. Weit über 100 Kinder folgten mit den Eltern am Bag der Einladung, die im Rahmen der Initiative „Birdies für Bildung“ stand, einem gemeinnützigen Verein zur Unterstützung sozial benachteiligter Kinder.

„Der soziale Hintergrund darf keine Barriere sein, Golfsport auszuüben. Es gibt einen erheblichen Bedarf an Förderung, für den wir einen großen Schritt machen wollen“,

beschrieb Initiator Christoph Günther sein Projekt.

Am zweiten Tag fiel trotz widriger Wetterbedingungen der Startschuss zum ersten offiziell ausgetragenen Short Track Matchplay mit einem Gesamtpreisgeld von € 30.000. Die Veranstalter von PROject GOLFsports hatten sich für die Premiere dieser Lochwettspiel-Variante zunächst für ein klassisches Round-Robin-System entschieden, bei dem jeder Spieler gegen alle Gruppenteilnehmer spielte. Die jeweils beiden Gruppenbesten erreichten das Viertelfinale, von dort ging es dann im K.O.-System bis zum Finale.

Lokalmatador Dennis Küpper setzte sich im Viertelfinale gegen Daniel Wünsche durch, Sebastian Kannler entschied das Duell gegen Christoph Günther zu seinen Gunsten, Florian Fritsch bezwang Marcel Haremza, und Sebastian Heisele schaltete Fabian Becker aus.

In der Runde der letzten Vier gewann Florian Fritsch gegen Dennis Küpper, und im Duell der beiden „Bastis“ setzte sich Sebastian Heisele gegen Sebastian Kannler durch. Im kleinen Finale konnte sich dann Dennis Küpper zur Freude seiner Fans auf dem Schlussloch gegen Sebastian Kannler behaupten und sich Platz drei sichern. Das Finale selbst  war schon an der „8“ zugunsten von Florian Fritsch gegen Sebastian Heisele entschieden. Bei seinem Dank nannte Florian Fritsch diesen Erfolg „einen Meilenstein in meiner Karriere.“ Und weiter: „Ich hatte schon befürchtet, ich könne zwar sehr gut spielen, aber nicht gewinnen.

Mit dem Golfclub Düsseldorf-Grafenberg wurde ein idealer Austragungsort für den neuen Modus gefunden. Auf den ersten neun, inmitten der Düsseldorfer Galopprennbahn liegenden Löchern, befinden sich vier Par 3-Löcher und einige Par 4–Löcher, die in Drivelänge der Professionals liegen, so dass der Spieler immer zwischen angriffslustigem und sicherheitsorientiertem Spiel abwägen muss. Die Veranstalter sind in Grafenberg von Geschäftsführer Klaus-Peter Vollrath und seinem Team herzlich aufgenommen worden. Kulinarisch sorgte Günther Danz vom „Golfrestaurant Grafenberg Le Chardonnay“ dafür, dass Spieler und Sponsoren rundum exzellent versorgt wurden. „Es sind schon die ersten Gespräch geführt worden im Hinblick auf das Jahr 2013, auch mit unserem Hauptsponsor ASKON, und die waren so positiv, dass man durchaus mit einer Fortsetzung im nächsten Jahr rechnen kann“, zogen Marcel Haremza und Christoph Günther vor der Abreise aus Düsseldorf ein mehr als zufriedenes Fazit.

Jochen Aldenhoff, Geschäftsführer des Hauptsponsors ASKON, zeigte sich stolz über die Tatsache, dass mit der Unterstützung seines Unternehmens für die Einführung des neuen Golfmodus ein entsprechender Rahmen geschaffen werden konnte.

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