Keine Frage: Die Gegend zwischen Ft. Myers und Naples im Südwesten Floridas am Golf von Mexiko bietet eine Vielzahl von erstklassigen Golfplätzen. Klare Antwort: Wenn nicht, dann hätte man sich ja auch ein anderes Ziel ausgewählt. Und genau auf halber Strecke zwischen den beiden flugtechnisch aus Deutschland und gerade von Düsseldorf aus bestens zu erreichenden Städten liegt Bonita Springs, eine weit ausgedehnte Stadt mit rund 40 000 Einwohnern. Das Klima ist ganzjährig warm, selbst zwischen November und Februar werden dort noch bis zu 25 Grad gemessen.
Und es gibt dort eine Vielzahl von Golfplätzen. 20? 30?, 40? So genau weiß man das nicht, weil nicht alle öffentlich als „public-Course“ bespielbar sind, manche weisen den „semi-private“-Status auf, andere wiederum sind exklusive „members only“-Anlagen. Und wenn man dann mal das Privileg erhält, einen dieser privaten Golfplätze zu betreten und dann auch noch zu spielen, dann kann es einem schon die Sprache verschlagen.
So geschehen schon beim Eintritt in den „Pelican’s Nest Golf Club“, gelegen mitten im Herzen von Bonita Springs und umgeben von herzlichen Managern und Menschen, die einem die Runde auf einem der beiden wohl durchdachten Tom Fazio’s 18-Loch-Masterpiece-Champions-Courses (The Hurricane und The Gator) zu einem unvergesslichen Erlebnis werden lassen.
Vor dem ersten Abschlag gehören natürlich die sportlichen Vorbereitungen zum Programm, und die äußeren Bedingungen sind vorzüglich: Driving-Rang auf Naturrasen, Pitch-Platz für’s kurze Spiel, Übungsbunker, große Putting-Area.
Gespielt haben wir den Hurricane-Kurs, der logischerweise an der „1“ beginnt und mit der „18“ aufhört. Zunächst etwas zur Statistik: Ein Par 72-Kurs mit einer Gesamtlänge zwischen 6 808 yards und 4 851 yards mit sieben verschiedenen Abschlag-Möglichkeiten. Von den hinteren Tees erreicht man ein Rating von 73,6 bei einem Slopewert von 139 – also ganz schön schwer, herausfordernd, aber man kann es sich ja auch etwas leichter machen. An der Schönheit der einzelnen Löchern ändert sich nichts, wenn man mal 10, 15 oder 20 Meter nach vorne geht.
Der Platz ist ein Traum – spektakuläre Bahnen, erstklassiger Pflegezustand, Fairway-Teppichboden, Grüns herausfordernd, weitflächig, onduliert, schnell, aber treu in der Linie. Schon an der „1“ geht’s los, ein Par 3 mit Distanz-Möglichkeiten zwischen 183 und 115 yards, leicht bergab, und es ist schon zufriedenstellend, wenn man die Runde mit einem Bogey beginnt. Dann geht es weiter, aber ähnlich spektakulär, Wasser rechts, Wasser links, Wasser vor dem Grün, Wasser hinter dem Grün. Und alles so freundlich, so clean, so fair – einfach alles nur vom Feinsten. Und hintenrum wird’s noch mal herausfordernd schwer – die „17“ und „18“ können einem den ganzen Score vermiesen, aber „abgepfiffen“ wird ja tatsächlich erst nach der „18“!
Die „17“, zwar nur zwischen 358 yards und 230 yards lang, aber hallo: Zunächst mal carry 170 yards über Marshland mit enger Landezone, dann Schlag 2 ins Grün, das links abfällt zum Wasser. Bogey wird hier gerne genommen. An der „18“ – Par 5 – auch erst mals 160 yards über’s Wasser, aber Achtung, nicht zu lang driven, denn auf 220 yards-Distanz wartet das nächste nasse Hindernis. Scharfes Dogleg nach rechs Richtung Grün – wenn man dort dann mit dem dritten Schlag trocken liegt, kann man sich schon auf einen Drink (oder zwei) im nahen und feudalen Clubhaus freuen und einrichten. Nicht zu unrecht sagt man, dass die „17“ und „18“ vom Hurrican-Kurs zu den schönsten und schwersten Löchern der südwest-floridianischen Golfplätze zählt.
Nach gut vier Stunden hat man die „18“ geschafft, denkt wehmütig zurück an die gerade zurückgelegte Strecke mit all’ den guten, mit all’ den schlechten Schlägen, aber durchgehend geflasht von einem „wildlife“-Platz der Extra-Klasse. Und so ist es verständlich, dass die amerikanischen Golf-Juroren diese erstklassige Anlage, die mit der Idee 1985 entstanden und schon fünf Jahre später eröffnet wurde, mit Preisen und Awards überschüttet haben: auch im letzten Jahr zeichnete das renommierte amerikanische Magazin „Golf Digest“ mit Platz 3 der besten „Public Golf Courses“ in den USA aus – GOLF Rhein-Ruhr vergibt Platz 1!
Pelican’s Nest Golf Club at Pelican Landing
4450 Pelican’s Nest Drive
Bonita Springs, FL 34134
Tel: (239) 947-2282 Clubhaus
Tel.: (239) 992-7782 Office
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