Vom Winde verweht ……………..

Golfplatz mit stürmischer See - der Royal Portzrush Golf Club, Schauplatz der British Open der Seniorinnen

Golfplatz mit stürmischer See – der Royal Portzrush Golf Club, Schauplatz der British Open der Seniorinnen

Traditionell spät in der Saison fanden die British Open für Amateur Seniorinnen im Handicap-Bereich von +0,8 bis 4,7 statt, dieses Jahr im nordirischen „Royal Portrush Golf Club“. 96 Teilnehmerinnen aus ganz Europa, den USA sowie 22 Spielerinnen aus Canada nutzten die Chance, den 1888 gegründeten Club, „one of the best and most challenging links golf courses of the world“ im Wettbewerb untereinander zu spielen.
Edeltraud Jacob aus dem heimischen GC Erftaue war eine von ihnen. Sie war mit ihrem Mann und Caddy Werner mit von der Partie und brachte uns ihre ganz persönlichen Eindrücke von der Insel mit zurück nach Hause an Rhein und Ruhr.
Vom Sturm fast weggeblasen, mit Regen und Hagel übergossen, Schirm sinnlos, flöge sofort davon. Keine Bäume, die Schutz böten, ein typischer Links Platz eben. Es gilt das britische Motto: Es gibt kein schlechtes Wetter, nur falsche Bekleidung. Es wird also gespielt, obwohl man bei uns keinen Hund vor die Tür jagen würde. Um so mehr gab sich der ausrichtende Club alle Mühe, die Damen gut zu bewirten. Sie hatten für dieses Turnier ohnehin alle festen Grundsätze und Etiketteregeln über Bord geworfen: No Ladies im Clubhaus, die haben ihr eigenes Clubhaus für Damen 400 m entfernt, und außer dem men´s captain ließ sich kein Mann sehen. Die Herrengarderobe wurde großzügig zur Verfügung gestellt, sicherheitshalber aber von einer Dame bewacht. Ansonsten war eigentlich alles verboten in den heiligen Hallen der Männer, sicherheitshalber prangte es noch einmal in goldenen Lettern am Eingang: Keine Denims, keine Mobiles, keine Mütze/Kappe auf dem Kopf, keine Golfschuhe und Shorts, was ein kanadischer Caddy trotz des Wetters ausdauernd ignorierte. Mitglieder hätten sich mit Grausen abgewandt.
Das Spiel war lustig. Bei 50 – 60 km/h Windgeschwindigkeit galt es, den Ball im hohen Rough zu suchen und manchmal sogar zu finden. Edeltraud Jacob verlor nur einen Ball, weil Caddy-Mann Werner ein erfahrener Vorcaddy ist. Am zweiten Spieltag drehte der Wind noch einmal auf, und das Turnier wurde nach zweieinhalb Stunden Unterbrechung wegen der einbrechenden Dunkelheit abgebrochen und nicht gewertet. Spieler, die nicht das Glück hatten, sich in der Nähe des Clubhauses aufzuhalten, mussten die ganze Zeit in bunkerähnlichen Unterständen auf dem Platz ausharren. Positiv war daran, dass es keinen Cut bei 40 Teilnehmerinnen gab und alle 96 Ladies auch am dritten Tag aufteeen durften. Die verzögerte Siegerehrung brachte die Organisatoren noch einmal ins Schwitzen, galt es, Flüge umzubuchen und zusätzliche Übernachtungen zu reservieren.
Die Jacob’s hatten diese Nacht von vorneherein eingeplant, da sie einige Tage Sightseeing für Londonderry, die nordirische Küste mit den herrlichen Stränden (bei netterem Wetter), dem Rosapenna Resort und der Rückfahrt durch das attraktive Irland mit Moorlandschaften, vielen Seen und Flüssen nach Dublin vorgesehen hatten. Ein schönes Reiseland für Golftouristen, nur eben ein wenig früher im Jahr.
Und zum Resultat der Teilnahme an den berühmten British Open der Amateur Seniorinnen sagte Edeltraud Jacob schmunzelnd: „Ganz ok, wir Deutschen waren alle im Mittelfeld.“ Sie hat schon die Meldung für 2014 abgeschickt.

Edeltraud Jacob - nur gerade mal einen Ball verloren

Edeltraud Jacob – nur gerade mal einen Ball verloren

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