Golf fördert die körperliche und geistige Gesundheit. Wenn man es nicht übertreibt und Vorsichtsregeln beachtet, profitiert man vom Spiel mit dem weißen Ball ein Leben lang.
Warum das so ist, verriet Dr. Thomas Günnewig, Chefarzt der Abteilung Geriatrie/Neurologie im Elisabeth Krankenhaus Recklinghausen, in einem informativen und gleichzeitig kurzweiligen Vortrag beim Spieltag des Presse Golf Treff NRW auf der Anlage des Vestischen Golfclubs in Recklinghausen. Der Arzt für Neurologie und Psychiatrie sowie Experte für Geriatrie sprach zahlreiche medizinische Aspekte rund um den Golfsport an. Manches ließ die Aktiven staunen, anderes sorgte für Schmunzeln.
Dass tägliche Bewegung gegen Herzinfarkt, Schlaganfall, Depression und Demenz sowie Arthrose und Osteoporose verbeugt, ist heute weithin bekannt. Überraschen dürfte aber der unmittelbare Effekt des Golfspiels auf Cholesterin und Glukosestoffwechsel. Eine 18-Loch-Runde, so berichtete der Mediziner, ist laut einer finnischen Studie aufgrund der Dauer und des höheren Energieverbrauchs wirkungsvoller als ein sechs Kilometer langer Nordic Walk oder ein langer Spaziergang.
In einem internationalen Leitfaden zu Sport und Gesundheit stimmen Golfexperten und Mediziner überein, dass Golfspielen mit einer längeren Lebenserwartung verbunden ist, erläuterte Dr. Günnewig. Golf werde gleichzeitig mit Vorteilen für das geistige Wohlbefinden in Verbindung gebracht: Selbstwertgefühl, Selbstwirksamkeit und soziale Kontakte können sich verbessern.
Die Verletzungshäufigkeit beim Golfsport ist laut Untersuchungen im Vergleich zu anderen Sportarten moderat, das Verletzungsrisiko pro gespielte Stunde gering. In jedem Fall soll man sich aber vor der Runde aufwärmen, empfahl der Mediziner. Denn der Golfschwung sei für den Körper eine anspruchsvolle Bewegung.
Wichtig ist ein regelmäßiger und ausreichender Sonnenschutz. „Kappe oder Hut auf“, riet Dr. Thomas Günnewig. Auch die Augen sollte man schützen. Es sei sinnvoll, Gläser mit UV- und Blauschutz zu tragen. Dass Amateure Hörschäden erleiden, wenn der beim Golfschlag im Treffermoment ein Schlaggeräusch von 116 Dezibel entsteht, werde laut einer Studie verneint.
Unter dem Yips-Phänomen, dem plötzlichen Muskelzucken beim Putten, leiden laut einer niederländischen Untersuchung vor allem Männer, die rauchen oder geraucht haben. Thomas Günnewig, selbst Golf und Nichtraucher: „Nicht mehr rauchen, wenn man seine Putts genießen will.“
Dass Glaube Berge versetzt, gilt übrigens auch im Golfsport: Bei einer Studie wurde festgestellt, dass Probanden mit einem Putter, der angeblich auch vom Golfprofi und Ryder-Cup-Spieler Ben Curtis genutzt wurde, bessere Ergebnisse erzielten. Sie lochten tatsächlich häufiger ein.
Beim anschließenden Turnier (Vierball/Bestball) auf dem gepflegten und wunderbar in die Landschaft eingebetteten fast 50 Jahre alten Golfplatz in Recklinghausen konnten die PGTler gleich manchen Ratschlag beherzigen.
Hier die Ergebnisse des PGT-Spieltags
- Brutto: Sven Schubert/Rudolf Hübner (21 Pkt.); 2. Brutto: Yvonne Siekmann/Biggi Müller (19)
- Netto: Reiner Kruse/Heinz Rohr (36); 2. Netto: Susanne Castro/Haide Watermeier (32)
Nearest to the Pin, Loch 12: Yvonne Siekmann
Nearest to the „Inselgrünfahne“, Loch 18: Michael Gschaider
Autor: Wolfgang Kleideiter
Fotos: Sebastian Sendlak