
Maximilian Kieffer: idealer Botschafter des BMW Golfsport-Engagements
Ehrung und Enttäuschung lagen bei Jung-Profi Maximilian Kieffer binnen weniger Tage dicht beieinander. Zunächst wurde er von den Offiziellen der „European Tour“ als Sieger des monatlichen Wettbewerbs „Shot of the Month“ beehrt, und kurz darauf passierte ihm das Missgeschick mit den ominösen 15 Schlägern!
Das war aber nun wirklich ein „geiles Ding“, mit dem Maximilian Kieffer den Spitzenplatz bei der Abstimmung „Shot of the Month“ eroberte, und man bekommt jetzt noch Gänsehaut, wenn man an diesen „Schuss des Monats“ zurückdenkt. Stechen bei der „Open de Espana“ im Parador de El Saler. Maximilian Kieffer, Raphael Jacquelin und Felipe Aguilar hatten die vier Runden gleichauf an der Spitze mit „5 unter Par“ beendet, so dass ein Dreier-Stechen notwendig war. Nach zweimal „Par-Par-Par“ schien am dritten Extra-Loch die Entscheidung gefallen zu sein. Der Ball von Raphael Jacqueline lag nach dem zweiten Schlag „tot“ an der Fahne. Felipe Aguilar spielte Bogey, aber auch Max Kieffer drohte das „Aus“, sein Ball lag nach dem zweiten Schlag schlappe 27 m vom Loch entfernt. Rechts schauen, links schauen, mal nach vorne gehen, mal zur Seite – dann der Putt aus der Zauberkiste. Der Ball lief und lief wie der beste VW, schien letztlich aber an der Lochkante hängen zu bleiben, doch dann machte es „plumps“ – und der Ball lag im Loch. Birdie. Nervenstark lochte dann auch der Franzose ein, so dass das Stechen jetzt zu Zweit weiterging.
Bis zum 9. Extra-Loch, da fiel dann die Entscheidung zugunsten von Raphael Jacquelin. Doch der zunächst enttäuschte Maximilian Kieffer fand schnell seine gute Laune wieder: „Das Stechen wird wohl in die Rekordbücher eingehen, und ich als Youngster war dabei. Das wird mir zeitlebens in Erinnerung bleiben!“ Seine bislang beste Platzierung auf der „Tour“, der zweite Platz brachte ihn im Ranking so weit nach vorne, dass er sich die Tour-Karte für 2014 sichern konnte.
…11, 12, 14, 14, 15

Maximilian Kieffer – das war der Augenblick unmittelbar nach dem „Zauberputt“ in El Saler (Foto: Golfsupport.nl)
In Erinnerung aber wird Maximilian Kieffer auch der Montagmorgen im GC Walton Heath bleiben, dem Schauplatz des Qualifikationsturniers für die derzeit laufende US Open im Merion GC in Ardmore, PA. Allerdings in schlechter Erinnerung. Eigene Schuld? Oder die des Caddies? Gedankenlosigkeit? Denn“ auf der zweiten Spielbahn stellte er fest, dass er statt der erlaubten 14 Schläger ein Arbeitsgerät mehr im Bag hatte, also 15 an der Zahl, was ihm gleich vier Strafschläge einbrachte. Denn nach Regel 4-4-a bekommt der Spieler im Zählspiel eine Strafe von zwei Schlägen für jedes Loch, an dem ein Verstoß vorkam, aufgebrummt, insgesamt jedoch höchstens vier Strafschläge pro Runde. Bei Maximilian Kieffer waren das also je zwei Strafschläge für Loch 1 und Loch 2.
„Das ist natürlich sehr enttäuschend und schwer zu verdauen“, sagte er nach der Auftakt-Runde von 75 Schlägen auf dem Par 72-Platz, „ohne die vier Strafschläge wäre ich nämlich vorne ganz gut mit dabei gewesen. Trotz des nahezu aussichtslosen Unterfangens, sich auf der zweiten Runde entscheidend nach vorne zu spielen, trat der Düsseldorfer am Nachmittag wieder an und kam – mit 14 Schlägern im Bag – mit einer „73“ ins Clubhaus – mit insgesamt zu vielen Schlägen. Es reichte erwartungsgemäß nicht für einen Startplatz bei den US Open.

War ganz schön sauer – Ian Woosnam
Natürlich ist Maximilian Kieffer nicht der erste Spieler, dem dieses Missgeschick passierte und der aufgrund der Mitnahme von mehr als 14 Schlägern bestraft wurde. Bekanntestes Beispiel ist der „Fall Woosnam“ aus dem Jahr 2001, als der Waliser am Schlusstag der British Open in Royal Lytham und St. Annes, ganz weit vorne liegend, gleichfalls mit unerlaubten 15 statt 14 Schlägern „erwischt“ wurde. Damals gab Ian Woosnam ausschließlich die Schuld seinem Caddie Miles Byrne, der vergessen hatte, einen Test-Driver von Ian Woosnam vor Spielbeginn wieder aus dem Bag zu nehmen. Mit den zwei Strafschlägen auf der Scorekarte und einem „dicken Hals“ wurde es nichts mit dem British-Open-Sieg, „Woosie“ landete schlaggleich u.a. mit Bernhard Langer auf Platz 3; damals siegte David Duval vor Niclas Fasth.
Gefeuert hatte Ian Woosnam seinen Caddie indes (noch) nicht. Erst ein paar Wochen später, als Miles Byrne beim Tour-Turnier in Schweden nach offensichtlich durchzechter Nacht den Abschlag seines „Chefs“ verschlief, schickte er ihn in die Wüste.
Gewitzelt wurde aber über den Grund der Verspätung von Caddie Miles Byrne: „Der hat so lange gebraucht, um nachzuzählen, ob 14 oder doch wieder 15 Schläger im Bag sind!“
Sportlich lief es nach seinem hervorragenden zweiten Platz in Spanien nicht so ganz rund für den 22-jährigen Rookie: Bei der Volvo China Open im Binhai Lake GC verpasste er ebenso den Cut wie bei der BMW PGA Championship im Wentworth Club bei London. „Auch wenn ich mir natürlich einen besseren Einstand in Wentworth gewünscht hätte: Es war eine großartige Erfahrung, mich beim Flagship-Event der European Tour mit Weltklassespielern messen zu dürfen“, sagte Max Kieffer. „Alles an diesem Turnier ist beeindruckend, der West Course, die gesamte Anlage, der BMW-Service und nicht zuletzt das tolle Publikum. Ich war noch nie zuvor bei einem Turnier auf so hohem Niveau am Start und konnte für mich viele wertvolle Eindrücke sammeln.“
Eine Woche später war Max Kieffer wieder im Preisgeld und belegte bei der „Nordea Masters“ im Bro Hof Slott GC vor den Toren Stockholms den geteilten 27. Platz.
Die sportlichen Leistungen von Maximilian Kieffer haben sich auch bei den Sponsoren herumgesprochen, jetzt wird er auch vom Automobilhersteller BMW unterstützt. Eckhard Wannieck, Leiter BMW internationales Sponsoring, Kooperationen und Product Placement, freut sich über die Zusammenarbeit mit dem Tour-Neuling: „Mit seinen herausragenden Leistungen hat Maximilian Kieffer unter Beweis gestellt, dass er zu Europas Spielern der Zukunft zählt. Seine Persönlichkeit, sein ausgezeichnetes golferisches Talent und sein Auftreten machen ihn zu einem idealen Botschafter des BMW Golfsport-Engagements.“ Ein Kompliment, das Maximilian Kieffer gerne zurückgibt: „Ich bin sehr stolz auf meine Partnerschaft mit BMW. Es ist eine Ehre, mit einem so renommierten und sportlich engagierten Unternehmen zusammenarbeiten zu dürfen.“